Flügelschläge der Freiheit

02.04.2020

Tag 18 innerhalb der Corona - Fastenzeit

Einfach mal abheben, die Flügel ausbreiten und sich über die Landschaft erheben. Abstand gewinnen. Wie schön wäre das ! Die Aufnahme ist mir in der Bubenheimer Gemarkung gelungen. Gerade eben saß er noch da und dann mit einem Mal läßt er die Flügel schwingen und innerhalb weniger Momente ist er schon in den Nachmittagshimmel entschwunden. Faszinierend!
Ich wünschte, ich könnte aus den Niederungen des doch enger gewordenen Corona - Alltags mich aufschwingen in die Lüfte und einen Überblick bekommen. Ich merke an mir, dass ich dünnhäutiger werde für die Informationsflut, die sich täglich über mich ergießen will. Ich erlege mir eine Disziplin auf, nur noch die 19 Uhr Nachrichten und dann nix mehr über Corona! Ich ärgere mich über manchen Satz "Corona kennt keine Feiertage". Mir ist wichtig, die Karwoche angemessen zu feiern mit ihren Höhepunkten am Karfreitag und am Ostermorgen. Ich weiß, dass ich das in diesem Jahr Ihnen und Euch nur medial vermitteln kann. Karfreitag und Ostern - da schlägt das Herz meines Glaubens! Da hänge ich dran, im Leben und im Sterben. Und das wird mir auch kein Virus wegnehmen!
Mit wenigen Flügelschlägen würde ich mich gerne aus den Informations-Niederungen und - Wirrungen erheben und mal einen Überblick gewinnen. Was ist wesentlich? Was kann ich lernen aus den Erfahrungen von Menschen, die in den Corona-Hotspots Erfahrugen gesammelt haben? Was sagen andere, die im Moment nicht zum mainstream der Meinungs- und Politikbildung gehören?
Wie gesagt, vielleicht nur ein paar Flügelschläge würden genügen. Solange spaziere ich weiter durch die Fluren Engelstadts und Bubenheims mit meinem Foto. Und in den nächsten Tagen hinterlasse ich auf meinen Pfaden kleine "steinerne" Ostergrüße. Nehmt sie mit und legt sie an einem anderen Punkt wieder ab für die Nächsten. So grüßen wir uns schon jetzt zu Ostern.

auch heute wieder eine aufmunternde Brise aus der Herrnhuter Losung:

"Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder." (Psalm 71, Vers 11)
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr - kommt mir bei diesem Vers aus dem 71. Psalm in den Sinn. Von meiner Kindheit an lerne ich, im ersten Lebensjahr so viel, wie nicht mehr in den folgenden Jahren. Ich lerne und begreife, wobei begreifen ja etwas mit greifen, mit etwas sehr Haptischem zu tun hat. Alles lernen beginnt mit dem Staunen und Wundern. Wer das nie gelernt hat, der kann noch so viel lernen. Aber begreifen wird er oder sie nicht. Gott lehrt das Staunen und das Wundern über die Welt. Mit offenen Sinnen sehe, höre, rieche, schmecke und fühle ich Gottes Wunder in und um mich. Die süße Milche des Anfangs, die mich nährt und das Bittere manchen Gemüses, das mir erst im Erwachsenendasein schmeckt. Wer seine Sinne auf Staunen gestellt hat, dem bleiben Gottes Wunder nicht verborgen. Der bleibt jung, auch wenn das Alter mit der Zah zunimmt. Ich wünsche mir, dass ich jeden Tag etwas finde, das mich staunen macht.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Auf ein Wort - zum Sonntag Judika, 03.04.2022