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Es werden Posts vom März, 2020 angezeigt.

Tag 16 Sonnig und kalt und wunderbare Begegnungen

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31. März 2020 Tag 16 während des Corona - Fastens Habe sie wohl in der Mittagsruhe gestört. War ein Rudel von 11 oder 12 Rehen Am kalten Morgen erst einmal nach Elsheim auf den Friedhof und Blumen gießen. Immer noch ist dort das Wasser nicht angestellt und ich muss Wasser von hier mitnehmen, um gießen zu können. Dann zum Penny. Und siehe da: um 8.45 Uhr waren noch ein paar Packungen Toilettenpapier da. Es gibt noch Zeichen und Wunder ! Im Laden war wenig los. Am Morgen dann ein wenig Büroarbeit mit meiner Sekretärin. Ein kleines Stück Normalität im ansonsten doch etwas anderen Alltag! Nach der Mittagspause dann unterwegs spazieren entlang der Bach. In Engelstadt heißt es ja "die Bach". Hab ich auch erst lernen müssen. Jedenfalls fließt in "die Bach" Wasser, was nicht selbstverständlich ist. Ich habe auch das Feld gesehen, wo die alten Obstbäume abgesägt wie Mahnmale in die Landschaft ragen. Warum muss man solche wundervollen Bäume, die vielen

Rezept

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Jage die Ängste fort und die Angst vor den Ängsten. Für die paar Jahre wird wohl alles noch reichen. Das Brot im Kasten und der Anzug im Schrank. Sage nicht mein. Es ist dir alles geliehen. Lebe auf Zeit und sieh, wie wenig du brauchst. Richte dich ein. Und halte den Koffer bereit. Es ist wahr, was sie sagen: Was kommen muss, kommt. Geh dem Leid nicht entgegen. Und ist es da, sieh ihm still ins Gesicht. Es ist vergänglich wie Glück. Erwarte nichts. Und hüte besorgt dein Geheimnis. Auch der Bruder verrät, geht es um dich oder ihn. Dein eignen Schatten nimm zum Weggefährten. Feg deine Stube wohl. Und tausche den Gruss mit dem Nachbarn. Flicke heiter den Zaun und auch die Glocke am Tor. Die Wunde in dir halte wach unter dem Dach im Einstweilen. Zerreiss deine Pläne. Sei klug und halte dich an Wunder. Sie sind lang schon verzeichnet im grossen Plan. Jage die Ängste fort und die Angst vo
30.03.2020 15. Tag in der Corona - Fastenzeit Gestern abend trafen wir uns zu fünft auf dem Dalles, um mit ausreichen Abstand etwas Musik zu machen als kleine Abwechslung im Alltag. Es war zwar sehr kalt, und ein wenig Schneegriesel lag in der Luft, aber nach und nach gingen die Fenster auf und Menschen hörten uns zu, obwohl wir nichts proben konnten und einfach so drauflos gespielt haben. Heute wieder ein wenig gewohntes Ritual am Morgen. Wieder eine Ecke des Schreibtisches aufgeräumt und die Papiertonne gefüllt. Mittags hinaus bei strahlender Sonne, aber kaltem beißenden Wind. Immer mal wieder ein Gespräch am Wegesrand. Alltag in dieser Zeit. Wie sieht der bei anderen aus? Homeoffice, mal ein Spaziergang nach draußen, oder auch ein wenig jogging. Die anderen waren einkaufen. Immer noch kein Klopapier ! In manchen Großmärkten denkt man nicht, dass man in besonderen Zeiten lebt. Alles so wie vorher auch. Keiner denkt an ausreichend Abstand! Liegt das daran, dass wir uns wie an s
29.03.2020 Tag 14 in der Zeit des Corona - Fastens Die Tür bleibt zu, ich bleibe drin, stay at home – ich bleibe zu Hause. Stay safe - bleib sicher und behütet! Draußen vor der Tür lauert Gefahr. Draußen vor der Tür könnte das Virus sein. Draußen vor der Tür herrscht Angst. Draußen vor der Tür fehlt es an allem. An Wasser, Seife, Desinfektionsmitteln und vor allem Hoffnung. Draußen vor der Tür, da geht die Würde verloren. Müssen Ärztinnen und Ärzte entscheiden, wer leben darf und sterben muss. Draußen vor der Tür: So heißt ein Drama von Wolfgang Borchert, geschrieben und aufgeführt kurz nach dem Krieg. Ein junger Soldat kommt nach Hause und findet sich in seiner Heimat nicht mehr zurecht. Der, der als junger Mann Soldat war, ist sich selbst fremd geworden. Er hat   so viel Entsetzliches gesehen, mehr als ein Mensch ertragen kann. Jetzt bleibt er fremd unter Fremden, Menschen, die sich nicht mehr zu Recht finden in dem Neuen, das noch keine Kontur hat und kein Ziel. Drauße
29.03.2020 Hier der Link zu den Morgengedanken am 29.03.2020: https://www.facebook.com/hartmut.lotz.9/videos/690410695032268/ Ich wünsche Euch allen einen gesegneten Sonntag. Bleibt gesund und behütet.

Kindergottesdienst für Engelstadt und Bubenheim

Liebe Kinder, liebe Eltern, heute ist Kindergottesdienst. Ihr sollt darauf nicht ganz verzichten müssen, deshalb hier zwei Videos, die ich für Euch vorbereitet habe. Es ist fast so, wie ihr es kennt. Macht mit! Um Zeit zu haben zum Reden und Kerze anzünden, drückt einfach kurz Pause. Viel Spaß! Kindergottesdienst Geschichte von Miriams Tanz
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28.03.2020 Tag 13 in der Zeit des Corona-Fastens Heute war ich wieder mit der Kamera spazieren, einfach ein wenig Frühling einfangen bei schönem Wetter. Und dann drückst Du auf den Auslöser, willst dieses Foto mit den Rebzeilen und den Blick auf den Kirchturm einfangen. Da war doch noch was! Erst beim Anschauen des Fotos und einem Zoomen wurde mir dieser Glücksmoment geschenkt. Es ist Wochenende und was an Autos heute Morgen weniger an unserer Kreuzung vorbeifuhr, das steigert sich mit dem Nachmittag. Anscheinend will jeder noch mal raus oder auch nur ne Spritztour machen. Zum Glück spielt das Wetter mit. Wenn ich den Zahlen trauen darf, dann verlangsamen sich auch die Ansteckungszahlen. Dann hat ja unsere weitgehende Kontaktsperre wohl langsamen Erfolg, wenn auch immer wieder Menschen viel zu nah beieinander und miteinander unterwegs sind. Ich wünsche Ihnen und Euch ein gesegnetes Wochenende. Morgen früh kommt "Auf ein Wort" aus der Engelstadter Kirche in den Blog und
27.03.2020 Tag 12 in der Corona - Fastenzeit Heute ist Freitag. In ganz normalen Zeiten wäre heute Premiere unseres Theaterstücks in Bubenheim. Seit wir wissen, dass wir nicht spielen können, zumindest nicht jetzt, verlegen wir wie so viele Vieles auf die Zeit im 2. Halbjahr. Zum Glück kann ich meinen Text noch, auch wenn ich immer mal wieder vergesse, wo ich abzugehen habe. Wenn denn im zweiten Halbjahr wieder so etwas wie Normalität eingekehrt ist, werden sich alle Veranstaltungen ballen. Konfirmationen im September. Ostern mit Erntedank zusammengelegt als Gemeindefest gefeiert. Vielleicht gibt's dann auch schon Nikoläuse zu kaufen, dann nehmen wir Weihnachten auch in den Oktober schon hinein. Alle werden Urlaub machen, oder haben Urlaubssperre, da die Produktion wieder richtig anläuft und die Wirtschaft Fahrt aufnimmt. Einige werden unter diese Zeit einen Haken machen und sie aus dem Erfahrungsschatz möglichst schnell streichen. Andere werden vielleicht nachdenklich und frag
26.03.2020 Tag 11 während des Corona - Fastens Beerdigung Nr. 2 in dieser Woche unter den gegebenen Umständen, diesmal in Frei-Weinheim. Vier Familienangehörige warten vor der schönen Trauerhalle im angemessenen Abstand. Nur kurz währt der Verkündigungsteil. Nach der Aussegnung der Urne geht es hinaus auf den Friedhof. Der Friedhofsbeamte vorne weg, dann ich und dann in angemessener Distanz die nächsten Angehörigen. Am Grab dann wird die Urne in das Grab versenkt. Was ich gestern vergessen hatte, zu sagen. Auch der dreimalige Erdwurf ist nicht mehr möglich. Mit der Bestattung, Vater Unser und Segen und ein paar Worten des Austauschs gehen wir auseinander. Ich habe gestern nach Worten gesucht, die diese Form beschreiben. Heute kann ich sagen: ich finde es   t r o s t l o s ! Das, was ich geben und mit dem Heiligen Geist weitergeben kann, das braucht nicht nur das Wort. Das braucht es auch, aber es braucht eben auch die Zuwendung, den Kontakt, den körperlichen Kontakt. Nicht unbeding
25.03.2020 Tag 10 in der Zeit des Corona - Fastens Heute hatte ich die erste Beerdigung in der Zeit von Corona. Während normalerweise zwischen 50 und 100 Menschen aus dem Dorf kommen, um von einem Gemeindeglied Abschied zu nehmen, waren es heute gerade einmal sechs Personen. Alles fand draußen statt und mit dem angemessenen Abstand der Menschen zueinander. Bei Beerdigungen ist es üblich, zuerst in der Trauerhalle den Menschen, der von uns gegangen ist, zu würdigen in seiner Biografie und ihn mit Gebet und Segen Gottes Güte und Barmherzigkeit anzubefehlen. Dann gehen wir auf den Friedhof und bestatten den oder die Verstorbene, bevor wir uns in der Kirche sammeln, um das Wort Gottes in einer Ansprache zu hören und die Trauernden in unsere Fürbitten einzuschließen. Heute fand das alles draußen statt. Die Abläufe sind etwas anders, wir können nicht in die Kirche, aber was für mich viel wesentlicher und auch bedeutsam ist: Es fehlt das, was in Trauerprozessen so wichtig ist: Die Nähe d
Dienstags  gehe ich normalerweise seit einigen Monaten in Engelstadt in den Kindergarten Wolkennest und singe und erzähle mit den Kindern und meistens mit Ute. Heute habe ich ein kleines Video hergestellt. Das möchte ich Euch jetzt einfach hier zeigen. Das ist ein Link, auf den man einfach drauf klicken kann: Kindergarten-Geschichte Guckt mal rein, es ist eine biblische Geschichte, erzählt mir Playmobilfiguren. Liebe Grüße aus Mainz :-)
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24.03.2020 Tag 9 im Corona-Fasten Ich komme gerade von meinem täglichen Spaziergang nach Hause. Der Wind weht einem um die Ohren und auf der anderen Seite wärmt die Sonne und manchmal auch umgekehrt. Wir hatten heute über zoom ein erstes meeting mit unserer Konfirmandengruppe und waren zeitweise zu neunt. Auch die Konfis langweilen sich zu Hause und fragen, wie sie jetzt Gottesdienste besuchen sollen, wo doch alles zu ist. Morgens müssen sie homeschooling machen und ihre Hausaufgaben erledigen. Die meisten spielen dann im Netz oder halten sich fit mit Laufen. Es ist schon eine besondere Situation. So langsam pendelt sich ein Rhythmus ein in den Tag. Nur noch einmal am Tag schaue ich mir die Nachrichten an. Viel mehr ertrage ich im Moment nicht. Es reicht da schon, Bilder zu sehen und Berichte, die mich schaudern lassen. Ich hoffe, dass das weitgehende Kontaktverbot greift und denke an die Familien, die nun manchmal auf engstem Raum miteinander klarkommen müssen. Ich merke, dass
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23.03.2020 Tag 8 des Corona - Fastens  Gestern war Sonntag Lätare und ich konnte mir einer kurzen Andacht über die sozialen Kanäle Menschen erreichen mit meinen Gedanken. Danke für das Teilen der geistlichen Brise! Und danke allen, die darauf reagiert haben. Gestern Abend dann haben wir aus dem Fenster und unsere Nachbarfamilie auf dem Balkon mitmusiziert bei dem bundesweiten Musikflashmob. Die Ode an die Freude haben wir gespielt und es wurde wahrgenommen. Schön - sollten wir wieder machen! Im Laufe des gestrigen Nachmittags wurde klar, dass die Kontakte von Mensch zu Mensch weiter eingeschränkt werden, weil immer noch einige wenige, aber dafür um so mehr gedankenlose Menschen meinen, sie könnten ihre Freiheit als Protest leben. In den siebziger Jahren, während der Zeit des Terrors durch die RAF hätte ich das ja als Protest verstanden und wohl auch mitgemacht. Damals wurden die Kontakte der inhaftierten RAF Mitglieder deutlich eingeschränkt. Und wurden als Einzelhaft ode
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Gestern haben wir als Familie einen Spaziergang gemacht. Es war ein regnerischer, windiger und kalter Tag. Unwirtlich. Ein Tag, der es den Menschen erleichtert hat, sich an die aktuellen Beschränkungen zu halten. In Zornheim sind wir an dieses Kreuz gekommen. Die wunderschöne Landschaft von Rheinhessen und der Frühling, der mit aller Macht durchbricht - wie schön ist das. Er ist einfach da, genauso wie der Vogelgesang, der Sonnenschein, die blühenden Bäume und Sträucher... Vielleicht haben Sie / habt ihr Lust auf mehr verschiedene Eindrücke von verschiedenen Leuten zu dieser Zeit. Ich habe, inspiriert vom Bloggen hier, einen anderen Blog eröffnet. Da ist jede*r eingeladen, mit zu schreiben. Schön wäre, die Gemeinschaft, das Netz, das uns verbindet, immer weiter wachsen zu lassen. Verbunden-trotz-isolation.blogspot.com Euch und Ihnen einen gesegneten Sonntag.
Sonntag, 22.03.2020 Tag 7 in dem Corona - Fasten Hier der Link zu meinen Sonntagsgedanken auf FB: https://www.facebook.com/hartmut.lotz.9/videos/685475455525792/ Bleibt zu Hause, bleibt gesund und behütet !
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21.03.2020                              foto: ev.kirchengemeinde engelstadt 6. Tag des Corona - Fastens So manches geht unter in dieser Zeit, die dominiert wird von den Nachrichten über die Pandemie. Da ist es gut, wenn man von älteren Gemeindegliedern erinnert wird an andere Zeiten. Oben habe ich ein Foto aus dem Jahr 1945 abgebildet, das den Beschuss des Engelstadter Kirchturms zeigt vom 18. März 1945 zeigt. Das ist in diesen Tagen 75 Jahre her. In diesen Tagen wurden unsere Dörfer von den amerikanischen Truppen befreit und was gab es in den ersten Tagen: Ausgangssperre ! Daran hat mich ein Gemeindeglied heute Mittag am Telefon erinnert. Telefon - auch das ist in diesen Zeiten wieder ganz hip! Telefonieren erlebt eine ungeahnte Resonanz. Wenigstens so können wir mit Distanz in Kontakt bleiben. Und die Erinnerung ging noch weiter. Auch 1951 gab es in den Orten eine Ausgangssperre. Es herrschte die Maul- und Klauenseuche, die auch in unseren Dörfern einigen Tieren das Leben geko
20.03.2020 5. Tag des Corona - Fastens Nun droht also die Ausgangssperre. Und das, weil Menschen immer noch nicht kapiert haben, dass sie sich selbst und anderen schaden, wenn sie mit anderen abfeiern oder sich in Kneipen oder Eiscafés treffen auf engstem Raum. Ein Großteil der Menschen bei uns hält sich zurück und zu andern Abstand. Und das ist gut so! Für mich auf dem Land gibt es neben dem Haus auch noch einen Garten. Und der hat in der letzten Zeit nicht immer die Pflege erfahren, die ihm gebührt. Heute Morgen ging es also ran. Hier ein Rückschnitt, - der letzte Sommer war tatsächlich auch wieder trocken - viel Braunes gilt es herauszuschneiden, oder aber auch ganz ab. Weil alles trocken ist. Kein Wachstum mehr. Trotz des regenreichen Winters. Jetzt schreibe ich hier am Blog und meine Arme und Beine schmerzen. Bin's wohl nicht mehr gewohnt, so zu werkeln. Aber vielleicht passt das Gartenszenario ja auch auf unsere Zeit im Moment. Es gilt, das Leben zu beschneiden. Zu verei
Freitag, der 20. März Gestern Abend in den Nachrichten sind Bilder gezeigt worden, die eine neue Stufe dessen gezeigt haben, was sich gerade abspielt. Bislang war die Corona-Krise etwas, weshalb wir vernünftig sein sollen. Nun sehen wir in Italien Ärzte und Krankenschwestern, die entscheiden müssen, wem sie noch helfen und, die kaum mehr nachkommen darin, zu zählen, wie viele Menschen gestorben sind. Die Toten werden in Militär-LKWs abtransportiert. Diese Bilder machen mir Angst. Ich muss sie bewusst wegschieben, um mir nicht auszumalen, was alles sein könnte, auch hier in meiner Familie und in unseren Orten, bei uns. Am späten Nachmittag haben wir uns zum zweiten Mal per Zoom-Videokonferenz getroffen. Was beim ersten Mal noch ziemlich holprig war und dadurch anstrengend, lief beim zweiten Mal deutlich runder. Diese Begegnung, der Austausch, gemeinsames Spielen, das normalisiert einen ein Stück weit. Wir haben gehört, wie wieder Feuerwehrautos nach Bubenheim gefahren kamen, wir hab
19.03.2020 Tag 4 des Corona - Fastens Gestern abend läuteten die Glocken in Engelstadt um 18.00 Uhr und in Bubenheim um 18.30 Uhr. Ich hatte Gedanken schriftlich dabei, die in den Kirchen abgeholt werden konnten. In Engelstadt sind  gleich 20 Seiten abgeholt worden. Aber nicht von unseren traditionellen Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern. Die haben mittlerweile verinnerlicht, dass sie zur Risikogruppe gehören. Michael Ziebach, unser Kirchenvorsteher, war instruiert worden, wenn es geht, die Briefe zu den Gemeindegliedern zu bringen und in deren Briefkästen zu werfen. Wunderbar, wenn es solche Freiwillige gibt! Gerne kann man mich auch anrufen, dann organisiere ich, dass die geistlichen Brisen als Briefe in die richtigen Briefkästen kommen. In Bubenheim waren vier Gemeindeglieder da, die auch gleich mehrere Seiten mitnahmen, um Nachbarn oder Freunde damit zu versorgen. Die restlichen Seiten hängen außen an der Kirchentür und können gerne mitgenommen werden. In Engelstadt kam a
Donnerstag, 19. März Heute Morgen bin ich 6.35 Uhr aufgestanden, habe die Küche aufgeräumt (das tue ich fast immer morgens), einen Kaffee getrunken und dann habe ich meineTurnschuhe angezogen und bin laufen gegangen. Nach vielen arbeitsintensiven Wochen geht es nicht so schnell voran, aber man ist draußen, man ist alleine (so wie es zur Zeit angebracht ist), man fühlt den Frühling und das alles tut gut. Es wird sogar empfohlen, denn natürlich stärkt die sportliche Aktivität die Lunge und das ist natürlich von Vorteil. Außerdem ist es ein Puffer, um dann Stunden am Laptop verbringen zu können. Videochatten ist mir ehrlich gesagt ziemlich fremd und auch erst einmal eher unangenehm. Man sieht die Anderen und ist doch nicht richtig zusammen, vieles muss man wiederholen, weil es nicht gleich verstanden wird. Eigentlich ist das keine Art der Kommunikation, die mich anspricht. Aber die Zeichen der Zeit stehen so, dass es eine Möglichkeit ist, in Gemeinschaft zu kommen. Hier zeigt sich wie
18.03.2020 Tag 3 im Corona - Fasten Heute fällt mir so richtig auf, was mir in diesen Tagen fehlt. Mein Beruf hat was mit Menschen und mit Begegnung und mit Berühren und Nähe zu tun. Das alles ist jetzt so nicht möglich. Heute Morgen bin ich zum Bäcker, so gegen 10.00 Uhr. Niemand uff de Gass. Auch im Laden niemand außer mir und der Verkäuferin. Seid Ihr alle zu Hause? Was macht Ihr so den ganzen Tag? Ich hab heut angefangen, meinen Schreibtisch aufzuräumen. Mal alles Alte aussortieren, Wichtiges in die Ablage, anderes zum Schreddern. Macht nicht wirklich glücklich. Aber es hilft gegen die Stille. Radio habe ich abgeschaltet. Kann die ganzen Corona-News nicht mehr hören. Vermehrt melden sich auch unter Ärzten jetzt Stimmen, die die ganze Situation anders beurteilen. Aber ihnen wird kein Gewicht und keine Stimme gegeben. Heute Abend werden wir um 18 Uhr in Engelstadt die Glocken läuten. Ich bin dann in der Kirche und sie ist geöffnet für ein stilles Gebet. Wenn Ihr Lust habt, dan

ein neuer Tag

Mittwoch, Tag 3 der Schul- und Kindergartenschließungen Wir wollen uns heute als Teamer*innen per Gruppen-Videochat treffen und gemeinsam überlegen, was wir tun können. Mich würde sehr interessieren zu hören, wie es Euch und Ihnen in Engelstadt und Bubenheim geht und wie ihr die Tage verbringt? Ein wichtiger Punkt ist es, für sich eine Tagesstruktur zu entwickeln. Die Schließungen und der Stillstand und die Nachrichten erzeugen eine Lähmung. Wer ganze Tage mit Kindern zu hause sitzen muss, kann davon ein Lied singen. Aber auch die meisten anderen Menschen, die derzeit ihrer Alltagsroutinen beraubt sind, also wir alle. Wenn jemand längere Zeit nicht am "normalen" Leben teilgenommen hat wegen Krankheit oder Ähnlichem, so ist es häufig das Element Tagesstruktur, das hilft, wieder zur Normalität zu finden. Mich erstaunt das, wie viel Kraft und Halt ein Stundenplan zu geben vermag. In dieser ersten Woche gebe ich mir Mühe, Kontakte zu pflegen und etwas Orientierung zu gewi
Bloggen will gelernt sein. Wie so ziemlich alles gehören auch die neuen Medien zu einem weiten Feld, an das ich mich bisher nur in Teilen angenähert habe. Jetzt aber muss es losgehen, denn sonst kriegt mich die Angst und die ist ja bekanntlich kein guter Ratgeber. Am ersten Tag, an dem ich als Gemeindepädagogin begonnen habe, hat ein Jugendlicher zu mir gesagt: ohne WhatsApp kannst Du das gleich vergessen. Im Laufe der sechs Jahre, die seitdem vergangen sind, haben sich Instagram und Snapchat dazu gesellt. Und jetzt erweist es sich als Fenster, als Möglichkeit, nahe bei den Menschen zu bleiben, obwohl social distancing angesagt ist. Keine Schule, kein Kindergarten, keine Jugendtreffs, nicht mal mehr der Sportplatz ist erlaubt. Die Jugendlichen erhalten Arbeitsaufträge und sitzen bei herrlichstem Frühlingswetter drinnen am Schreibtisch. Ich habe mich gefragt: was kann ich tun, was darf ich, wie kann ich einen Beitrag leisten zur Ermutigung, für mehr Nähe trotz zu Hause bleiben. Gester
17.03.2020;  12:20 Uhr Tag 2 der Corona-Fastenzeit Nachdem gestern weitere Einschränkungen das Leben immer mehr auf das häusliche Umfeld beschränkt haben, denke ich heute Mittag an all die Menschen, die nun ihre Läden nicht mehr öffnen dürfen. Die Kosten laufen weiter, aber es kann nichts eingenommen werden. Wie ist da Hilfe möglich? Zugleich denke ich an all die Menschen, die jetzt für uns arbeiten in den Kliniken unter wirklich belastenden Umständen. Vergessen will ich auch die nicht, die im Moment krank sind - nicht mit Corona - ganz normal. Sie müssen sich besonders schützen und wo wir da können, sollten wir helfen. Unsere Bürgermeister richten gerade einen Einkaufsservice für Menschen ein, die das Haus nicht verlassen sollten. Und das sind nun mal wirklich die älteren Menschen, auch wenn sie das nicht gerne hören. In diesen Zeiten müssen auch Sturköpfe lernen, dass man sich gelegentlich helfen lassen muss, damit möglichst vielen geholfen werden kann. Bitte melden Sie sich, me
16. März 2020 Tag 1 in der Corona - Fastenzeit Heute Morgen war der Autoverkehr am Pfarrhaus fast normal. Nur an der Bushaltestelle fehlte das fröhliche Hin und Her von Kinderstimmen. Es ist ein herrlicher Morgen. Die Sonne scheint. Es könnte alles so schön sein. Selbst die Flieger am Himmel werden weniger. Aber Corona hat uns nun voll im Griff. Keine Schule, kein Kindergarten. Eltern müssen improvisieren oder zu Hause bleiben. Die Arbeit im Pfarrhaus geht von der analogen in die digitale Schleife. Heute Mittag kam die Nachricht von der Landeskirche, dass die Gottesdienste bis Ende der Osterferien nicht stattfinden dürfen, auch nicht an Ostern. Es gilt für mich nun mit viel Phantasie an diese Zeit heran zu gehen. Dieser Blog ist ein Anfang. Jeden Tag werde ich meine Gedanken hineinschreiben und sehen, wie das Leben sich verändert mit dem Corona Fasten. Für die Dörfer möchte ich einen Briefservice anbieten. Wenn wir uns schon nicht zu Gottesdiensten versammeln dürfen, dann möchte i