20.03.2020

5. Tag des Corona - Fastens

Nun droht also die Ausgangssperre. Und das, weil Menschen immer noch nicht kapiert haben, dass sie sich selbst und anderen schaden, wenn sie mit anderen abfeiern oder sich in Kneipen oder Eiscafés treffen auf engstem Raum. Ein Großteil der Menschen bei uns hält sich zurück und zu andern Abstand. Und das ist gut so!
Für mich auf dem Land gibt es neben dem Haus auch noch einen Garten. Und der hat in der letzten Zeit nicht immer die Pflege erfahren, die ihm gebührt. Heute Morgen ging es also ran. Hier ein Rückschnitt, - der letzte Sommer war tatsächlich auch wieder trocken - viel Braunes gilt es herauszuschneiden, oder aber auch ganz ab. Weil alles trocken ist. Kein Wachstum mehr. Trotz des regenreichen Winters. Jetzt schreibe ich hier am Blog und meine Arme und Beine schmerzen. Bin's wohl nicht mehr gewohnt, so zu werkeln. Aber vielleicht passt das Gartenszenario ja auch auf unsere Zeit im Moment. Es gilt, das Leben zu beschneiden. Zu vereinzeln. Damit nach dieser Zeit wieder etwas wachsen kann. Dumm sind immer die wilden Triebe, die meinen es müsste nach ihrem Willen gehen!
Ich bin gespannt, wie sich die Regierung entscheidet am Wochenende. Wir haben noch etwas Zeit, uns an die Empfehlungen zu halten und daheim zu bleiben Wir sind schon spät dran, aber wenn sich jetzt alle dran halten, können wir Leben retten. Auch heute Abend stelle ich wieder meine Kerze ins Fenster. Ein Licht im Dunkel für mich, meine Familie und meine Nachbarschaft. Vielleicht lassen sich andere auch anstecken und stellen in dieser Zeit Abends ein Kerzenlicht ins Fenster zur Nachbarschaft. Wir brauchen uns - und das gerade jetzt auf Abstand.

wie jeden Tag ein paar Gedanken zur Herrenhuter Tageslosung:

"Der HERR deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes."
(Psalm 27, Vers 5)
Ein Schutzreflex in böser Zeit. Gott deckt mich zu. Bewahrt mich vor dem Bösen in seiner Hütte. Gott ist unterwegs mit "leichtem Gepäck". Es reicht ein Zelt, das heute hier und morgen dort aufgeschlagen werden kann. In böser Zeit - was auch immer damit gemeint war, bietet so ein einfaches Zelt, eine Hütte, Schutz. Ich bleibe hängen an der "bösen Zeit" . Ist das, was ich gerade erlebe, "böse Zeit". Ja, sage ich, sie ist böse, weil sie Menschenleben kostet durch ein Virus, das die ganze Erde im Griff hält. Die Zeit ist böse, weil sie uns keinen anderen Schutz mehr lässt, als die eigene Wohnung, das Haus, in dem ich lebe. Alles gemeinschaftliche Leben bewegt sich gegen Null.
Damit wieder Gemeinschaft möglich wird. Gott deckt mich zu. Birgt mich im Schutz seines Zeltes.
Es gibt Zeiten, da will Gott nicht, dass wir vor die Tür der Hütte oder des Zeltes gehen, sondern bei ihm in seinem Schutz bleiben.

Bleiben Sie und bleibt Ihr behütet und geborgen im Schutz von Gottes Zelt!

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