Tag 16 Sonnig und kalt und wunderbare Begegnungen

31. März 2020

Tag 16 während des Corona - Fastens

Habe sie wohl in der Mittagsruhe gestört. War ein Rudel von 11 oder 12 Rehen

Am kalten Morgen erst einmal nach Elsheim auf den Friedhof und Blumen gießen. Immer noch ist dort das Wasser nicht angestellt und ich muss Wasser von hier mitnehmen, um gießen zu können. Dann zum Penny. Und siehe da: um 8.45 Uhr waren noch ein paar Packungen Toilettenpapier da. Es gibt noch Zeichen und Wunder ! Im Laden war wenig los. Am Morgen dann ein wenig Büroarbeit mit meiner Sekretärin. Ein kleines Stück Normalität im ansonsten doch etwas anderen Alltag!

Nach der Mittagspause dann unterwegs spazieren entlang der Bach. In Engelstadt heißt es ja "die Bach". Hab ich auch erst lernen müssen. Jedenfalls fließt in "die Bach" Wasser, was nicht selbstverständlich ist. Ich habe auch das Feld gesehen, wo die alten Obstbäume abgesägt wie Mahnmale in die Landschaft ragen. Warum muss man solche wundervollen Bäume, die vielen Vögeln ein Zuhause bieten, so zerstören. Noch weiter unten dann die Begegnung mit den Rehen, die ich und meine Frau aus ihrem Zuhause wohl aufgeschreckt haben. In dem Dickicht, wo sie waren, haben wir dann auch einen toten Fuchs gesehen. Immer wieder treffen wir auf Spaziergänger und auch Jogger, die den Nachmittag nützen, mal vor die Tür zu kommen. Ich denke an die vielen Menschen, die in den Städten in Hochhäusern nun in ihren Wohnungen isoliert sind. Wie lange noch kann das gut gehen? Auf wie lange lassen wir uns die Freiheit der Bewegung einschränken? Und wie soll es danach weitergehen? Es sind diese Fragen, die mir durch den Kopf gehen und auf die ich keine befriedigenden Antworten finde. Ich denke auch an die Karwoche nächste Woche und an das Osterfest. Wie können wir Ostern feiern ? Wir möchten einen Kartengruß an alle unsere Gemeindeglieder schicken, aber da muss noch mehr kommen. Vielleicht haben Sie ja Ideen? Bitte mit mir teilen!

und heute wieder wie jeden Tag eine kleine aufmunternde Prise zur Tageslosung aus Herrnhut.

"Jene, die fern sind, werden kommen und am Tempel des HERRn bauen." 
(Sacharja, Kapitel 6, Vers 15)

Ich denke an die, die fern sind, und mir doch nahe. Ich schreibe über Facebook mit ihnen. Denn sie erleben das Gleiche zur Zeit wie wir. Meine indonesischen Freunde müssen auch zu Hause bleiben. Ich kann mir vorstellen, wie schwer das in einer Gesellschaft fällt, in der der Einzelne nicht zählt und alles in der Gruppe, der Familie, der Kolom, oder auch der Kirchengemeinde gemacht wird. Aber auch hier geschieht die Vernetzung in der digitalen Welt und sie scheint technisch besser zu gelingen als manches bei uns hier. Die Jugendgruppen treffen sich über zoom zu Gottesdiensten. Die Sonntagsgottesdienste werden gestreamt über die digitalen Kanäle der Kirche  - ja das gibt es !
Auch die Karwoche und Ostern über werden die Gottesdienste nur digital sein. Was das für Menschen bedeutet, die ihren Glauben noch viel intensiver mit ihren Gefühlen leben, kann ich nur erahnen. Aber wir stärken uns gegenseitig und senden Grüße und Gebete hin und her. Und immer steht am Ende: Der Herr Jesus segne dich ! Tuhan Yesus memberkati !
Fern müssen wir bleiben in diesen Zeiten von unseren Gotteshäusern, und suchen Orte für unsere Gebete und Wünsche. Wir finden sie in den inneren Bildern und den äußeren - bei einem Spaziergang beispielsweise. Ich wünsche uns, dass wir verbunden bleiben mit den nahen und den fernen Nächsten und im Gebet einen großen Teppich knüpfen um den ganzen Erdball - zum Schutz und zur Hilfe für alle ! 

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