06.04.2020

Tag 21 innerhalb der Corona - Fastenzeit

Fast hätte ich meinen täglichen blog vergessen. War eben noch einkaufen. Anscheinend zu einer Zeit, wo nicht mehr so viel los ist. Im Getränkemarkt war ich der einzige. Im Aldi verliefen sich etwas mehr als 20 Personen. Und es gab wieder ausreichend Toilettenpapier und die Regale bei den Nudeln waren auch wieder mehr gefüllt. Zwischendurch stellt sich so etwas wie Alltag ein im Corona - Fasten. Gestern Abend war das gemeinsame Musizieren wieder sehr schön. Mit Abstand und körperlicher Distanz, aber mit ganz viel Empathie und schöne Abwechslung für die Zuhörerinnen und Zuhörer. Ich rede vom "Alltag" aber natürlich lebe  und erlebe auch ich die Spannung in mir, die Angst, die da ist - ohne Zweifel. Sie meldet sich gelegentlich, nicht immer, zum Glück. Als ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Und es gibt Zeiten, da ist sie gar nicht da. Heute Morgen musste es sein: meine Haare sind zu lang! Also mit der Schere bewaffnet vor den Spiegel und mutig drauf los geschnitten. Ich darf wohl nicht Friseurinnen unter die Augen treten, aber für den Rest der Welt und für meinen Geschmack sieht es gar nicht so schlimm aus !

auch heute wieder etwas aus dem weiten Reservoir biblischer Weisheiten als aufmunternde Brise:

"Wenn ich auch noch so viele meiner Gebote aufschreibe, so werden sie doch geachtet wie eine fremde Lehre."  (Hosea, Kapitel 8, Vers 12)

Wer redet hier? Augenscheinlich der Prophet im Namen Gottes. Gott spricht: wenn ich auch noch so viele meiner Gebote aufschreibe... - Muss Gott seine Gebote aufschreiben? Es sind doch nur 10 - die kann man sich doch merken. Aber aufschreiben, das ist immer noch mal ein vertiefendes Lesen und Hören und Verstehen. Es gibt immer noch zu viele, die selbst dann nicht drauf achten, sondern es als etwas Fremdes betrachten. Gehört nicht zu mir. Muss ich mich nicht dran halten.
Gebote regeln das Maß an Freiheit. Ein Theologe hat sie mal die 10 Freiheiten genannt - die Gebote. Sie schenken ein Maß an Ordnung, das erst die Freiheit des Einzelnen und der Gemeinschaft ermöglicht.
Genauso sollte es wohl auch mit der Pandemie sein. Regeln sollen die Freiheit des Einzelnen, wie auch der Gemeinschaft erhalten. Dazu gehört auch die Gesundheit, als wesentlicher Teil der Freiheit. Mehr und mehr werden Fragen gestellt nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel und nach einer breiteren Diskussion des Exits aus der weitgehenden Kontaktsperre. Sind die Regeln brauchbar für das Maß an Freiheit, das nicht nur der Einzelne, sondern auch eine ganze Gesellschaft benötigt? Und wie können sie vermittelt werden, dass sie uns nicht fremd bleiben? Im Moment habe ich da eher Fragen als Antworten parat, aber ich höre auch die anderen Argumente und gegen das Wort "alternativlos" war ich schon immer allergisch!

Bleiben Sie und bleibt Ihr gesund und behütet !

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