Heute ist nicht mein Tag - Ostermontags - Blues

13.04.2020

Tag 28 innerhalb von der Corona - Fastenzeit

Heute ist nicht mein Tag. Bin wach geworden, da haben die Glocken geläutet. Rollo hoch - das Wetter ermuntert nicht gerade zum Aufstehen. Trotzdem mich ins Bad gequält. Frühstück - meine Frau und ich sitzen uns gegenüber - lange schweigend. Es ist nicht unser Tag ! Spüren wir beide und gehen uns etwas aus dem Weg. Am Mittag auch noch Regen dazu - ich fühle mich wie eingesperrt. Ich muss noch mal raus ! Sonst halte ich das nicht aus. Eine Mondperiode sind wir nun schon in der körperlichen Distanz, - dahaam bleibe! Heute hab ich den Ostermontag - Blues!
Was am Anfang noch irgendwie lustig klang, klingt heute nicht mehr so. Auch wie die Rehe oben, mag ich heute einfach nur relaxen. Nichts Großes anfangen, kleine Brötchen backen. Ostern hängt mir noch nach, ist ein wenig in den Kleidern hängen geblieben. Wie viele ermutigende Gottesdienste und Andachten habe ich mir neben meiner eigenen angeschaut in den sozialen Netzwerken. Jetzt habe ich es auch satt. Manchmal ist es dann doch etwas zuviel!
Ich nehme mit die lächelnden Gesichter von gestern abend. Sonntag um sechs - Musik auf dem Dalles. Das ist echt ein Highlight in der verordneten Distanz. Auch wenn das überhaupt nicht perfekt klingt, es zaubert doch den Menschen ein Lächeln der Abwechslung ins Gesicht. Wir winken uns zu. Und trotz Distanz spüre ich auch die Nähe zu den Menschen.

heute nach Tagen mal wieder was ohne Ostern aus der Herrnhuter Tageslosung:

"Jakob zog seinen Weg. Und es begegneten ihm die Engel Gottes." (1. Mose 32, Vers 2)
Jakob ist mit seiner Familie auf dem Weg in die Heimat. Ein großer Tross zieht aus dem Norden in das jüdäische Bergland, Jakobs Heimat. Wohl ist ihm bei der Heimkehr nicht. Hatte er doch seinen Bruder übers Ohr gehauen. Musste fliehen, zu Verwandten in den Norden ziehen. Dort hat er zwei Frauen geheiratet und mit ihnen und ihren Dienerinnen Kinder gezeugt. Am Ende werden es ganze zwölf. Kurz vor der Begegnung mit dem Bruder Esau spielt unser Wort. Jakob zieht seinen Weg. Dieser Weg wird nicht einfach sein - höre ich im Hintergrund. Dieser Weg ist einsam und schmal. Wie gut, wenn einem auf dem Weg Engel begegnen. "Hab keine Angst" - flüstern sie. Dein Weg hat Gottes Segen. Geh weiter. Andrà tutto bene - alles wird gut.
Davor aber hat Gott noch einen Kampf gestellt - eine ganze Nacht lang muss Jakob mit Gott ringen.
Unentschieden geht der Kampf aus.  Und Jakob trägt eine Verletzung davon. Aber auch den Segen Gottes. Die Engel verhindern das Böse nicht, aber sie weisen Wege hindurch.



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