I have a dream ...




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04.04.2020

Tag 19 in der Corona-Fastenzeit

Heute vor 52 Jahren wurde Martin Luther King ermordet. Bei all den Informationen rund um die Corona-Krise sollen manche Erinnerungen nicht verloren gehen. Der Baptistenpfarrer und begabte Rhetoriker King setzte sich für die Gleichheit von schwarz und weiß ein und schlug einen Weg des gewaltfreien Widerstandes ein, ohne jegliche Kompromisse. Denkwürdig bleibt seine Rede vor hunderttausenden von Menschen in Washington. King hatte sich eine Rede niedergeschrieben, war aber selbst irgendwie nicht davon überzeugt. Seinen Beraterstab fragte er selbstkritisch, was er tun solle. Das Manuskript blieb liegen. Statt dessen begann Martin Luther King seine Rede mit "I have a dream" - Ich habe einen Traum. Wie dieser Satz wohl von uns heute weitergesagt werden könnte?
Na ja, vielleicht fangt ihr selbst mal an den Satz zu vollenden!
Apropos - morgen Abend um 18.00 Uhr gibt es wieder etwas Musik auf dem Dalles! Schön, dass wir hier Zeichen setzen!


auch heute wieder eine aufmunternde Brise aus den Herrnhuter Losungen:

"Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will."  (Psalm 115, Verse 2 und 3)

Menschen, die dem christlichen Glauben eher ferner stehen, fragen das heute: Wo ist denn euer Gott? Wie habt ihr nur so schnell eure Kirchen schließen können? Habt ihr kein Vertrauen in das, was ihr verkündigt? Die einen beklagen das Schweigen der Kirchen in der Corona-Krise und das Einschwenken auf die politisch vorgegebene Linie. Die anderen beklagen den Aktionismus der Kirchen, die jetzt die Youtube Kanäle mit live gestreamten Gottesdiensten zumüllen.
Aber alle wollen sie jetzt, dass am Karfreitag und an den Osterfeiertagen die Geschäfte öffnen sollten. Ich frage zurück: Muss das sein? Gönnen wir doch den Menschen, die in unseren Lebensmittelmärkten und Geschäften arbeiten, wenigstens über die Ostertage ein wenig Erholung. Das Toilettenpapier wird uns schon nicht ausgehen. Und der Kühlschrank ist immer noch voll gefüllt.
Mir tut das schon weh, wenn ich sehe, wie hier auch die Politik sich einfach über den Schutz der uns wichtigsten Feiertage hinwegsetzt. Ich finde, Respekt vor dem, was anderen wichtig ist, zeigt sich auch in der Einhaltung von Feiertagsordnungen. Wenn wir als Kirchen hier nicht laut aufschreien, wird der Sonntag bald auch ohne Corona ein normaler Einkaufstag werden und aus ist es mit der Ruhe. Oder wir stimmen mit den Füßen ab. Wir gehen einfach an Karfreitag, an Ostersonntag und Ostermontag nicht einkaufen - ginge das?





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