05.05.2020


foto aus der Atelierkirche zum Thema "GOLD" in 2019
Tag 50 innerhalb des Corona-Fastens

Heute ist der 50. Tag mit den Einschränkungen der Corona-Pandemie. Wir feiern heute also das
"Goldene" Fasten. Faszinierend ist die Farbe ja allemal. Gold. Es gibt so einen erhabenen Glanz auf alles, selbst auf eine Fastenzeit. Jetzt haben wir schon 50 Tage geschafft. Und statt Gold werden die Rufe nach Öffnung des sozialen Lebens wie auch des Alltages lauter. Die Unzufriedenheit mit der Situation, sicher für viele auch die Belastung durch das Fehlen der Kontakte, steigt. Hinter Masken verborgen sehe ich in eher missmutige Gesichter. Die Zahlen der Neuinfektionen werden weniger, aber die Vorsicht, vielleicht auch die Angst vor einer zweiten Welle, lassen die Verantwortlichen bei allen Entscheidungen eher zurückhaltend sein.
Immer wieder kommt das Gebot der Verhältnismäßigkeit der Mittel in die Diskussion. Und einzelne Bundesländer mit geringeren Infektionszahlen schreiten voran. Was ist möglich, was ist jetzt nötig.
Die Öffnung der Kirchen für Gottesdienste ist mit so hohen Auflagen verbunden und nur für so kleine Zahlen von Besuchern möglich, dass es überlegenswert ist, auf solche "Präsenzgottesdienste" ohne Gemeindegesang vielleicht doch erst mal zu verzichten. Statt dessen könnten wir bei schönem Wetter nach draußen gehen und dort Gottesdienste feiern. Mit Abstand und Alltagsmasken.
Aber auch hier preschen Gemeinden vor, die es nicht abwarten können, wieder Gottesdienste in ihren Kirchen zu feiern.
50 Tage also fasten wir jetzt schon mit den Beschränkungen der sozialen Kontakte, und ich frage mich, wie lange wir noch mit diesen Einschränkungen leben werden. Ich vermute, noch ziemlich lange.

Möge uns die Losung für heute ein wenig Mut machen:
"Gott breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meeres. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens."  
(Hiob, Kapitel 9, Verse 8 und 9)
Es ist der Blick in den Sternenhimmel, der Hiob staunen lässt über die Größe Gottes, der den Himmel ausbreitet. Und wie vor 2400 Jahren scheint der Himmel noch der gleiche zu sein. Der große Wagen, der Orion, das Siebengestirn. Wir können sie bei klarem Himmel beobachten, wie auch den Asteroiden, der nahe an unserem Heimatplaneten vorbeigesaust ist. Wir blicken in den Himmel und damit in ferne Zeiten der Vergangenheit. Viele Lichtjahre entfernt blinken die Sterne und Sternbilder und erzählen die Geschichte ihres Ursprungs und der unendlichen Weiten dieser Welt. So groß stellen wir uns Gott vor und dann doch auch wieder so zugewandt wie ein Mensch dem anderen. Das ist die Parodoxie unserer Gottesbilder. Und so zweifeln wir an dem fernen Gott der Galaxien und fragen nach dem uns nahen Gott, der unser Schicksal begleitet mit seiner Liebe.

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