Morgen ist Himmelfahrts - cf. "Vatertag"

20.05.2020

Himmelfahrtskirche in Jerusalem

Tag 65 in der Zeit des Corona- Fastens

Morgen ist Christi Himmelfahrt, -  o, Entschuldigung, natürlich auch "Vatertag". In den letzten Jahren konnte man da etliche junge und auch nicht mehr ganz so junge Männer mit einem Ziehwagen und lauter Musik, sowie jede Menge Alkoholika durch die Gegend ziehen sehen. Das sah beileibe nicht immer schön aus, besonders, wenn die Gruppe sich auf dem Rückweg befand und gelegentlich auch die Wegsteuer nicht so ganz hatte. Wie wird das in diesem Jahr sein, wo doch alles anders ist. Als Gruppe Männer unterwegs zu sein - geht nicht - auch nicht mit Abstand - und mit Alkohol schon gar nicht. Ich hoffe, die Polizei muss nicht allzuoft eingreifen, befürchte aber, dass sie das muss.

Wäre schön, wenn die Praxis des physical distancing auch bei "Vätern" greifen würde!

Aber es ist eben auch das Fest von Christi Himmelfahrt. Und vor Jahren konnte ich die Himmelfahrtskirche in Jerusalem besuchen. Es ist eine Kirche, die von Kaiser Wilhelm II. in Auftrag gegeben wurde und bis heute tun Pfarrerinnen und Pfarrer aus Deutschland dort Dienst. Zu der Kirchen gehören noch ein Krankenhaus, hauptsächlich von Palästinensern genutzt, die auf dem Ölberg oder in den angrenzenden Gebieten im Westjordanland wohnen und ein Kindergarten.

Dort oben auf dem Ölberg, wo der Turm der Kirche jetzt wie ein Finger in den Himmel zeigt, verschwindet Jesus, wird der biblischen Tradition gemäß von einer Wolke umgeben und in den Himmel erhoben. Man kann das auch als eine Form von physical distancing sehen. Jesus ist weg, körperlich nicht mehr präsent, aber durch den Geist Gottes wächst die Verbundenheit mit Christus und untereinander. Das ist es ja auch, was wir erleben. Obwohl wir physisch voneinander Abstand halten, um uns und andere zu schützen, wächst dennoch auch der soziale Zusammenhalt. Wir kümmern uns umeinander, in der Nachbarschaft, in den Gesprächen über den Gartenzaun hinweg, mit Musik für andere, mit Botschaften, die als Briefe der Ermutigung viele Menschen erreichen. Das ist auch hier und jetzt ein klein wenig Wirken des Geistes Gottes.

Ich wünsche für Morgen allen Wanderern einen schönen Tag. Vielleicht halten Sie an manchen Punkten auf dem Weg mal Rast und vielleicht entdecken Sie unsere kleinen Präsente am Wegrand für Wanderer!

Buon camino - einen guten Weg!