Seht die Blumen auf dem Feld ... von der Fürsorge und dem sich Sorgen

06.05.2020

foto: hl 2020
Tag 51 in der Corona - Fastenzeit

Dem Wetter entsprechend hören sich heute auch die Nachrichten zu möglichen Lockerungen eher sonnig an. Es soll wieder etwas mehr sich öffnen, allerdings immer nur, solange die Neuinfektionen auf einem niedrigen Stand bleiben. Es liegt also an uns selbst, wie wir mit den neugewonnenen Freiheiten umgehen werden. Heute morgen war ein langes, zweistündiges Zoom - Meeting mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Nachbarschaft mit unserem Dekan Olliver Zobel. Es ging auch um die Öffnung unserer Kirchen für Gottesdienste. Das sollte uns eigentlich freuen. Doch wenn ich schon "eigentlich" schreibe, muss ich auch den Essig in den süßen Wein gießen. Auf 10 qm gerechnet darf ein Gast in die Kirche, um am Gottesdienst teilzuhaben. Das macht bei der Grundfläche unserer kleinen Kirchen gerade mal 20 Gäste in Engelstadt und 25 in Bubenheim. Dazu dürfen dann noch Pfarrer, Küsterin, ein*e Kirchenvorsteher*in und der Hygienebeauftragte der Kirchengemeinde. Es empfiehlt sich, vor dem Gang zur Kirche, sich bis Samstag Abend telefonisch oder per mail anzumelden mit Name, Adresse und Telefon, damit bei einer möglichen Infektion die Infektionskette lückenlos nachverfolgt werden kann. Die Kirche kann nur mit Alltagsmaske betreten und dann auch wieder verlassen werden. Singen oder Musik von Blasinstrumenten ist im Moment nicht möglich. Die Plätze sind numeriert und es muss der Mindestabstand von 1,5 bis 2 Metern eingehalten werden.
Wie man daraus ersehen kann, ist das ganz schön viel verlangt, um einen Gottesdienstbesuch zu ermöglichen. Und diejenigen, die sonst zu unseren Gottesdiensten kommen, vorwiegend doch eher ältere Menschen, denen müssen wir empfehlen, doch lieber zu Hause zu bleiben, weil sie zu den Risikogruppen gehören. Es gibt also viel Essig im süßen Wein bei der Öffnung der Kirchen für Gottesdienste. Die Kirchenvorstände müssen das Hygienekonzept beschließen und dann auch bekannt geben, wann erste Probeläufe stattfinden können. Solange bleibt es bei den Predigten über youtube, die auch weitergeführt werden, selbst wenn Sonntags Gottesdienste stattfinden. Und auch die Gottesdienstbriefe, die Gemeindglieder dankenswerterweise verteilen, werden fortgeführt.
Seht die Blumen auf dem Feld - heißt es von Jesus in der Bergpredigt. Und er empfiehlt, die tägliche Fürsorge doch etwas zu beschränken.Wie schwer uns das fällt, erleben wir gerade, wo wir uns Sorgen machen, wer im geschützten Rahmen zu unseren Gottesdiensten kommen darf.

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