Bin wieder da - reif für den Urlaub?

29.06.2020
Kornfeld im Juni
Kornfeld im Juni

Tag 94 in der Corona - Zeitrechnung

Ich bin wieder zurück aus dem Urlaub. Und natürlich ist mir in dieser Zeit wieder einiges aufgefallen. ZB. wie  von den Menschen in den Landkreisen Gütersloh und Warendorf geredet wird. Das erinnert schon ein wenig an die "Pestmasken", die im Mittelalter getragen werden mussten. Die meisten Menschen in diesen Landkreisen können nichts dafür, dass sie nun wieder in den Lockdown müssen. Aber wir möchten ja so gerne mit den Fingern auf "Schuldige" zeigen. Da bietet sich ein Herr der Fleischindustrie natürlich wunderbar an. Als ob niemand bisher von den Zuständen in der Fleischindustrie gewusst hätte, zeigt man nun mit dem Finger dorthin. Ändern wird sich - davon bin ich überzeugt - wenig. Nur die Menschen in den beiden Landkreisen werden jetzt die Sommerferien und der nötige Urlaub gestrichen. Und wir kaufen weiterhin beim Discounter das "billige" Fleisch aus der Großindustrie.
Das Kornfeld in meinem Foto heute ist noch nicht reif zur Ernte. Es braucht noch ein paar schöne Sommertage. Wenn ich Bilder von der Ost- oder Nordsee derzeit anschaue, graut mir ein wenig vor den Sommerferien. Volle Strände, auf Abstand wird wenig geachtet und danach marschieren wir geradewegs in den nächsten Lockdown. Dann ist die Zeit reif zur Ernte.
Allerdings höre ich in dem Bild vom Kornfeld auch ein Bild, das Jesus nutzt. Da geht es um Unkraut im Weizenfeld. Die Jünger würden es gerne ausreißen, damit der Weizen besser wachsen kann. Jesus rät zum Abwarten. Wenn die Erntezeit da ist, wächst das Unkraut höher als der Weizen. Dann kann man es gut erkennen und auch ausreißen, ohne dabei auch den Weizen zu schädigen.
Vielleicht hilft das ja auch bei der Suche nach den "Schuldigen", auf die Menschen so gerne mit Fingern zeigen. Warten wir die Zeit ab, bevor wir mit Fingern auf Menschen oder Landkreise deuten, und den Menschen daraus gar den Aufenthalt bei uns verbieten möchten. Die Zeit der Ernte ist noch nicht da. Vielleicht solidarisieren wir uns ja doch noch mit den Menschen aus den beiden nordrhein-westfälischen Landkreisen. Ich fände das jedenfalls gut.

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