Bis hierher hat mich Gott gebracht ...

28.07.2020


Tag 133 in der Corona - Zeitrechnung

Bei der Losung der Herrnhuter für heute muss ich schmunzeln. "Bis hierher hat uns der HERR geholfen."
(1. Buch Samuel, Kapitel 7, Vers 12)
Aus diesem Wort hat Ämilie Juliane von Schwarzburg-Rudolstadt ein Lied geschrieben, das in unserem Gesangbuch zu finden ist:
Bis hierher hat mich Gott gebracht durch seine große Güte,
bis hierher hat er Tag und Nacht bewahrt Herz und Gemüte,
bis hierher hat er mich geleit', bis hierher hat er mich erfreut,
bis hierher mir geholfen.

Und jetzt kommt Zuckmayer ins Spiel - ja, der aus Nackenheim mit dem fröhlichen Weinberg. Aber nicht im fröhlichen Weinberg kommt das Lied vor sondern im "Hauptmann von Köpenick", seinem Kömödienstück, das sich lustig macht über das preußische Militärgehabe - typisch Rheinhesse!
Wilhelm Voigt, der spätere "Hauptmann von Köpenick" ist eigentlich eine tragische Gestalt. Zwischen Gaunereien hat er die meiste Zeit seines Lebens im Knast absolviert. Dort kann er inzwischen als "Kenner" der preußischen Militärtaktiken den Leiter des Gefängnisses begeistern.
Eines Tages müssen alle antreten zum Gottesdienst im Knast. Die ganzen "schweren" Jungs sitzen brav in den Reihen und singen laut: Bis hierher hat mich Gott gebracht ...
Ist das nicht zum schießen? Ich kann mich an dieser Stelle immer wieder ergötzen. Da sitzt Willem Voigt im Knast und singt laut mit: Bis hierher hat mich Gott gebracht...
Ob die beiden Rehe wohl auch so denken ...

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