Wenn der Wind die Rollläden klappern lässt ...

 26.08.2020


Tag 162 in der Corona-Zeitrechnung

Es ist nicht immer von Vorteil, wenn die Rollläden eines Hauses aus schwerem Holz gefertigt sind. Seit dieser Nacht der Wind draußen deutlich an Stärke zugelegt hat, wackelt und ruckelt und knarzt es in den Rollläden. Das hat mir den Schlaf dieser Nacht nicht immer einfach gemacht. Erst mit dem Abflauen am Morgen, bin ich noch mal so richtig eingeschlafen. Nun nimmt der Wind da draußen wieder zu an Stärke und soll sich im Laufe des Tages zum Sturm entwickeln. Das wäre alles nicht so schlimm, wenn wir nicht gerade im Spätsommer wären und der Sturm heftig mit den Laubbäumen kämpft und die Äste hin und her wirbelt. Also heute nicht in den Wald gehen, es könnte Äste regnen, oder Bäume splittern. Ich glaube andererseits, dass wir in diesen Tagen mit steigenden Infektionszahlen auch einen kleinen Sturm erleben, der sich hoffentlich nicht steigert. Wir sind zum Glück ein wenig darauf vorbereitet, aber möchten nicht riskieren, dass die Zahlen uns um die Ohren fliegen.

Ich habe in meinem Leben nun schon einige Geburtstage gefeiert. Aber ich erinnere mich nicht, dass ich mal einen so stürmischen erleben musste, wie den heute. Da waren viele heiße Tage dabei, gerade wenn ich an die Kindertage denke. Ich erinnere mich auch an den Tag 1968, wo ich als Kind am Radio hing und wo die Geräusche der Panzer übertragen wurden, die gerade den Prager Frühling beendeten. Seitdem sind die Zeiten ins Land gegangen. Heute demonstrieren wieder Menschen für Demokratie in Belarus. Und wir hoffen, dass kein Sturm des Despoten gegen sein Volk entfacht wird. Manches wiederholt sich. Wenn auch an anderen Orten.

Meine Rollläden wackeln hin und her in ihren Schienen und geben dem Wind ein anderes Geräusch. Aber ich bin froh, diese Rollläden zu haben, denn sie geben dem Haus den Schutz, auch vor Wind und Sturm. Gerade in diesen stürmischen Zeiten mit der Corona-Pandemie sollten wir unsere kleinen "Rollläden" vor Mund und Nase benutzen, damit nicht ein eisiger Wind des Virus uns den Atem raubt.

Wie sagt Jesus in einem Bild: Glücklich der Mensch, der sein Haus auf Felsen baut. Wenn ein Sturm kommt, wird es nicht umgeweht. Ich füge hinzu: Glücklich der Mensch, der gute Rollläden hat, die den Wind abhalten und den Stürmen des Lebens trotzen.


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